auf anhieb verstanden

ferdinand von schirach. (schriftsteller und anderes)

dass mich etwas grundlegendes mit ferdinand von schirach verbindet, wusste ich bis vor kurzem noch nicht und vermutlich bin ich nicht der einzige, der das sagen könnte. spätestens aber nachdem man den wikipedia-eintrag über ihn gelesen hat, speziell die folgende passage, dürfte das nicht nur ich so konstatieren. 

zitat schirach: „Dass meine Großmutter auch nach dem Krieg, nach den Bildern der Befreiung von Auschwitz, Gegenstände und Kunstwerke von den Behörden herausforderte, die jüdischen Familien geraubt wurden, erfüllt mich mit Scham und Wut. Das ist eine zweite Schuld, eine Wiederholung der furchtbaren Verbrechen, ein erneuter Raub.“ — zitat ende
diese moronöse und unverbesserliche denkweise gewisser teile der generationen, die vor, während und nach dem unvergesslichen deutschen “startup” und gleichzeitigem wahnsinnsunternehmen namens 2.weltkrieg adolf hitlers und seiner glühendidiotischen direktmandatisten ihr unwesen durch die deutsche „wissenslandschaft“ trieben und zerrten und einfach nicht damit aufhören konnten, … also ihre üble gesinnung nach dem untergang des angestrebten 1000-jährigen reichs – eben nicht – auf den riesigen haufen sondermüll der geschichte zu portieren und somit zu entsorgen, beschäftigt bis heute die übrig gebliebene welt und nervt bist ins mark jeden, der sich zumindest ansatzweise als humanist definiert.

dieser mann also, (geboren 1964), traf 2018 auf einen anderen, der anselm kiefer heisst (geboren 1945)., u.a. bei joseph beuys in düsseldorf kunst studierte, was bei anselm kiefers arbeiten meines erachtens relativ deutlich durchscheint. 


hier ebenfalls ein auszug aus dessen wikipedia-eintrag: „Mit Beuys teilt er die Vorliebe für scheinbar wertlose und verachtete Materialien, vornehmlich für Asche und Blei, die er in seinen monumentalen Bildern, Skulpturen und Installationen vielschichtig zur Wirkung bringt. 

Kiefer gilt als ein Erneuerer der Historienmalerei und großer Illustrator geschichtlicher Katastrophen. Generell zählen überlieferte Mythen, Bücher und Bibliotheken zu seinen bevorzugten Sujets und Inspirationsquellen.

Literarische Einflüsse, namentlich von Paul Celan und Ingeborg Bachmann, schlugen sich in seinen Arbeiten der mittleren Jahre nieder.  In seinem späteren Werk erweiterte er den sondierten Mythenkreis auf jüdisch-christliche, ägyptische und orientalische Kulturen sowie auf Kosmogonien.

Als Künstler des Gegenständlichen sucht und findet er in ihnen seine Quellen zur Weltdeutung und entlehnt ihnen Motive für die Darstellung des Unbegreiflichen und Nicht-Darstellbaren. 1965 begann er in Freiburg im Breisgau das Studium der Rechtswissenschaften und Romanistik, das er nicht abschloss.

Bereits in dieser Zeit widmete er sich zugleich der Bildenden Kunst und studierte von 1966 bis 1968 Malerei in Freiburg bei Peter Dreher und danach als Schüler von Horst Antes in Karlsruhe. Seine Abschlussarbeit 1969 in Karlsruhe war eine fotografische Dokumentation einer Performance, die Kiefer Besetzungen nannte. In ihr führte er an verschiedenen Stätten Europas (Schweiz, Holland, Frankreich, Italien) den Hitlergruß aus, womit er „konzeptuell die Identifikation mit den Tätern simuliert“.  Die Arbeit rief einen Skandal hervor und wurde von der Mehrheit der Akademieprofessoren abgelehnt.

Kiefer setzte das Kunststudium danach von 1969 bis 1972 bei Joseph Beuys in Düsseldorf fort, der an Kiefers kritischer Absicht bei dieser Aktion keinen Zweifel hegte. Beuys war indessen weniger Lehrer als informeller Mentor, in den Worten Kiefers: „Ich war nie in seiner Klasse, sondern arbeitete im Odenwald. Von da aus bin ich dann einige Male nach Düsseldorf gefahren, mit meinen zusammengerollten Bildern auf dem Dach eines VW-Käfers, um sie Beuys zu zeigen.“

der anlass, über die beiden hier etwas zu sagen, war eine filmische dokumentation über das zusammentreffen dieser eigenwilligen persönlichkeiten, die jeder kulturell interessierte sich im hier anschliessenden youtube video genüsslich reinziehen kann. wer dabei bisschen was rauchen möchte… kein prob. das ist kein nichtraucherfilm.

Hier nun das Künstlergespräch mit Humor, Intellekt und Charme – und einen Kunst- und Bilderrausch im warmen Licht Südfrankreichs.



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